Land Art mit Kindern

Und wie wir dabei auf das Thema Tod kamen

Zum ersten Mal habe ich in diesem Jahr beim Ferienprogramm für Kinder Land Art angeboten.

Land Art ist das Gestalten mit und in der Natur. Dabei geht es nicht nur um das Gestalten, sondern auch um das sinnliche Erlebnis, also achtsam durch die Natur zu gehen, zu betrachten, auszuwählen, zu pflücken und zu sammeln, zu berühren und zu riechen.

Die erste Aufgabe war, die gemeinsame Gestaltung eines Mandalas

Leider war das Wetter durchwachsen-wegen eines kurzen Regenschauers mussten wir eine Brotzeitpause auf der überdachten Terrasse einlegen bis sich die Sonne wieder durchkämpfte. Trotzdem hüpften die Kinder sehr motiviert durch den Garten auf der Suche nach besonderen Blüten oder Blättern. Ob Selbstporträts oder Mandalas – es sind sehr schöne Ergebnisse entstanden. Schauen Sie selbst!

Besonders beeindruckend fand ich, dass ein Kind ein Grab für den Opa gestaltet hatte (es hatte sogar die dritte Dimension berücksichtigt). Aufwändig hatte es in das Hügelgrab Lavendelzweige hineingesteckt, damit er besser schlafen könne. Tatsächlich hilft der Duft von Lavendel beim Einschlafen. Das wusste das Kind mit seinen 6 Jahren also schon- Respekt!

Ein anderes Kind antwortete mir auf die Frage, was das denn sei, dass es ein Grab gemacht habe. Für mich. Ich sagte, „Ich möchte eigentlich noch eine Weile leben“ Darauf das Kind „Du kannst es ja für später hernehmen, wenn du mal tot bist“. Ja, darauf konnten wir uns dann einigen. Obwohl ich zugeben muss, dass mir das recht pragmatische Geschenk nicht so viel Freude machte. Wir Erwachsenen sind dem Tod gegenüber etwas verkrampft. Beeindruckend dagegen war, wie offen und unbeschwert hingegen die beiden Kinder mit dem Tod umgingen. Da sollten wir Erwachsene uns eine Scheibe abschneiden.

Die Kunstwerke lagen eine Woche in unserem Garten und durften fotografiert werden. Dass Land Art etwas Vergängliches ist, konnte man schon nach wenigen Tagen feststellen. Das Gras ist im wahrsten Sinne des Wortes über die Kunstwerke gewachsen und der Regen hat die Kunstwerke zusätzlich entfremdet und verwischt. Aber genau das gehört zu Land Art – die Vergänglichkeit der Natur zu erleben. Und das haben auch die kleinen Künstler sehen können.