Welttag der Gartentherapie am 18.05.2024 (Erster Aktionstag)
Es war, zugegeben, ein Glücksfall, dass genau am 18. Mai, also zum Welt-Gartentherapie-Tag, wir bayerischen Gartentherapeutinnen auf der Landesgartenschau in Kirchheim bei München unseren ersten Tag als Gast auf der LGS hatten. Mir hat es im Vorfeld schon wahnsinnig viel Spaß gemacht, diesen Auftritt der Gartentherapie mitzugestalten, zu dem wir uns immerhin schon fast 1 Jahr Gedanken dazu gemacht hatten.
Beim Basteln der Kokedamas wurde die Vorfreude immer größer. Dann war es endlich soweit! Bei Bilderbuchwetter konnte sich die Gartentherapie prima in Szene setzen und fand bei den Besuchern durchgehend großes Interesse. Ich war sogar schon ein Tag voher im Camper samt Familie vor Ort, um am Morgen schneller mit dem Aufbau beginnen zu können und nach dem LGS-Aktionstag sofort in den Urlaub nach Norden aufzubrechen. Manchmal tut man Dinge…
Auf der Freifläche des Landesverbandes für Gartenbau und Landschaftspflege stellten wir Gartentherapeuten, das waren Ruth Wetzel, Angelika Ulrich, Bärbel Zirkel, Martina Brand und ich, sowie einige zusätzliche Helfer, uns zum persönlichen Gespräch und demonstrierten in Workshops, was Gartentherapie alles sein kann. Groß und Klein klebten Bilder aus frischen Blumen, säten Blumen und Kräuter ein, legten kleine Gewächshäuser mit Stecklingen und hübschen Muscheln an oder ließen sich auf Sinneswahrnehmungsübungen ein. Wie das aussah, sehen Sie hier.
Das Glücksrad lief unermüdlich und machte die Besucher nochmals auf den besonderen „Gartentherapie-Feiertag“ und die beiden Vereine GGuT und IGGT aufmerksam. Natürlich wurden die Besucher neben dem Informationsaustausch auch mit Gewinnen wie diversen Buch- und Sachpreisen, Freikarten für den Schlosspark Dennenlohe oder dem Trostpreis „Langenauer Stangenbohnen“, einer samenfesten Sorte, belohnt.
In der oberen Etage des Containers referierte Konrad Neuberger, der Präsident der GGuT, zur Gartentherapie vor aufmerksamen Zuhörern. Immer wieder liefen Filme und Ausschnitte rund um die Gartentherapie.
Auch für den kulinarischen Genuss hat Ruth gesorgt; so hat sie uns mit Hugo, auch einer alkoholfreien Variante, salzigen und süßen Häppchen bestens versorgt. Das war eine tolle Überraschung – Danke, Ruth!
Interessante Gespräche mit Besuchern rund um das Thema Gesundheit und Garten ergaben sich und wir konnten sogar 2 neue Mitglieder für unseren Stammtisch gewinnen. Zwei von uns Gartentherapeutinnen sind momentan auch Coaches bei dem Projekt der IKK classic (und demnächst auch der IKK) und konnten daher aus der praktischen Erfahrung berichten, welch gute Effekte die Gartentherapie bei beispielsweise Seniorinnen und Senioren mit Demenz haben und wie das Projekt aufgebaut ist. Auch für 2025 werden übrigens wieder Einrichtungen gesucht, die die Gartentherapie in ihren Häusern einführen und Mitarbeiter zu gartentherapeutischen Assistenten ausbilden lassen wollen.
Einmal im Monat dürfen wir Gartentherapeutinnen wieder ehrenamtlich als Gast auf der LGS Kirchheim bei München auf der Streuobstwiese des Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege sein und Einblicke in verschiedene Themen rund um die Gartentherapie geben (Spenden sind daher willkommen). Der erste Tag hat auf jeden Fall unsere Erwartungen erfüllt.
Auch sonst ist die Landesgartenschau auf jeden Fall einen Ausflug wert.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Weitere Aktionen mit Vorträgen und Workshops zum Thema:
Mi, 05. Juni: Was mit Demenz noch alles geht (Ruth Wetzel)
Sa, 20. Juli: Gartentherapie in der Geriatrie (Angelika Ulrich)
Sa, 03. Aug.: Therapiegärten gestalten (Stefanie Hermann)
Mi, 11. Sept.: Gartentherapie Indoor (Bärbel Zirkel)
Mi, 02. Okt.: Gartentherapie und Rituale (Rainer Engler)
Was mit Demenz noch geht – Blumige Lesung mit Ruth Wetzel am 05. Juni (Zweiter Aktionstag)
Am Vormittag des zweiten Aktionstages war erst einmal eine interessante Lesung zum neuen Buch von Ruth Wetzel, um dann am Nachmittag mit einigen Sinnesstimulationen anzuknüpfen. Die Besucher konnten Lavendelringe flechten, Rindenstücke mit Wolle und Blumen gestalten oder sich von Ruth Wetzel und Jutta Schofer sachkundig zu Sinnesstimulationen anleiten lassen. Und es schauten tatsächlich auch Menschen mit Demenz und deren Angehörige bei uns vorbei, um das ein oder andere Radieserl einzupflanzen und ihm Namen zu geben (Willi und Rudi waren in der engeren Auswahl). Anne Hahnenstein hat jede Menge ausgesät und mitgebracht. Ich selber habe mich von Jutta Schofer anleiten lassen, ein Handpeeling zu machen, eine sinnliche und schöne Erfahrung für gestresste Gärtnerhände. Meine Hände und ich fanden das großartig. Deswegen werde ich es demnächst bei meinen Senioren ausprobieren. Die haben sich das nach der großen Pflanzaktion an den Hochbeeten echt verdient.
Natürlich hatten die beiden Fachkräfte auch die Sinne „Riechen und Schmecken“ bedacht. Die Kräuter-Bowle war ein echter Genuss, wie ich immer wieder hörte und mich auch selber davon überzeugen konnte. Pesto und Kuchen wurden außerdem gereicht. Es gab noch weitere Angebote und alles in allem war es ein weiterer gelungener Aktionstag mit kreativem Austausch. Wenn Sie sich davon überzeugen wollen und inspirierende Zeit mit uns verbringen wollen, dann kommen Sie doch beim nächsten Termin vorbei!