5 Tipps, Senioren zu motivieren, auch im Winter nach draußen zu gehen

Ab nach draußen, um zum Beispiel ein Eiswindlicht zu basteln!

 

Natürlich ist die Angst da, sich zu erkälten, wenn das Wetter kühl wird, es vielleicht sogar regnet (oder schneit) und wir mit der Gartengruppe rausgehen. Dennoch plädiere ich für das Rausgehen an die frische Luft – nach dem Motto „es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“. Ich verstehe auch die Sorge der Angehörigen von den Gästen der Tagespflege, die verständnislos den Kopf schütteln, weil ich mit den Senioren bei 16° C im April eine Pflanzaktion draußen durchführe und mir deswegen entgegenrufen „Sie müssen sich ja nicht um meine Frau kümmern, wenn sie krank wird.“

Aber gehen wir an die frische Luft und bewegen uns und bekommen sogar ein paar Sonnenstrahlen ab, kommt in unserem Körper einiges in Gang. Wechselnde Temperaturen stärken unser Immunsystem. Bewegung hilft, unser Herz-Kreislauf-System zu stärken und den Blutdruck zu senken. Ein kleiner Spaziergang durch den Garten ist genau das richtige, um auf andere Gedanken zu kommen. Mein Stoffwechsel wird angekurbelt, Glückshormone gibt es zudem gratis hinzu- das hebt die Laune. Entsprechendes Schuhwerk und Kleidung natürlich vorausgesetzt und damit ist eine der AEDLs (Aktivitäten und existentielle Erfahrungen des Lebens), nämlich „sich kleiden“ schon geübt. Wir lassen außerdem Sauerstoff in die Lunge, in jede Zelle. Auch das Gehirn wird besser durchblutet und die Gartengruppe kommt mir viel wacher vor als sonst. Ich kenne das noch von meinem Sohn, als er noch kleiner war. Ging ich mit meinem Kind nicht raus, wurde es unglaublich anstrengend. Gingen wir einmal am Tag raus, waren wir beide ausgeglichener.

Also raus mit Euch!

Wie aber motiviere ich Senioren bei kalter Jahreszeit nach draußen zu gehen?!

Hier sind 5 Tipps, die in meiner Gartengruppe schon prima funktioniert haben:

  1. Vögel füttern. Ab nach draußen, das Vogelhäuschen auffüllen und ein paar Meisenknödel aufhängen und schon wird man mit Vogelgezwitscher belohnt. Haben Sie gewusst, das Vogelbeobachten in Seniorenheimen nachhaltig die Psyche positiv beeinflusst?
  2. Auch wenn die Wintersonne in unseren Breitengraden zu tief steht, um in unserem Körper die Bildung von Vitamin D anzukurbeln, rate ich dazu, gemeinsam Zeit draußen zu verbringen. An einem sonnigen Wintertag mit einer Decke ausgestattet, sich draußen hinsetzen, um die Strukturen im Garten zu betrachten: Verschneite Formschnittgehölze, ein knorriger, verschneiter Apfelbaum oder Samenstände, die vom Raureif in Szene gesetzt werden. Der Aufenthalt draußen ist bei Schnee besonders schön, da alle Geräusche geschluckt werden. Zusammen schweigen ist etwas Schönes.
  3. Einen achtsamen Spaziergang durch den Garten machen und dabei Entdeckungen machen? Der rosablühende Winterschneeball in meinem Garten erfreut mich jeden Winter mit seinem wohligen Duft. Er blüht schon ab November und ist ein wahres Geschenk im oft so trist aussehenden Wintergarten. Oder vielleicht ist schon ein Schneeglöckchen auf dem Weg zur Blüte oder eine Christrose? Oder sind irgendwo Tierspuren? Wenn es frisch geschneit hat, ist es besonders leicht, Tierspuren zu entdecken. Bei meinem morgendlichen Spaziergang habe ich gleich 4 verschiedene Tierspuren entdeckt- von einer Maus, von einer Katze, von einem Hasen und einem Hund.
  4. Wie wäre es mit einem Kontrollgang durch den Garten? Sind doch noch ein paar Gräser noch nicht zusammengebunden, muss die Schneeheide ausgeputzt werden oder muss gar gegossen werden? Ist es lange trocken und sonnig, sollte nämlich gegossen werden solange kein Frost vorherrscht. Das gilt nicht nur für Kübelpflanzen, sondern auch für Stauden und Gehölze im Beet. Oft vertrocknen die Pflanzen im Winter eher als dass sie erfrieren.
  5. Oder wir basteln oder gestalten im Winter etwas draußen, z.B. dieses süße Windlicht. Alles was man dazu braucht sind niedrige Temperaturen unter Null und folgendes: 

Was man für ein Eiswindlicht braucht:

    • Zwei Gefäße, die ineinander gestellt werden und einen Zwischenraum bilden
    • schwerer Stein
    • in paar Hagebutten
    • Blätter oder Gräser
    • Zapfen
    • Wasser

Wie man vorgeht:

    • In das größere Gefäß Wasser gießen, das kleinere Gefäß hineinstellen und mit einem Stein so weit beschweren, dass unten noch ein Eisboden entsteht.
    • Den Zwischenraum mit Hagebutten und anderem Naturmaterial befüllen und mit Zapfen das kleinere Gefäß gegen Umkippen verkeilen.Nach einer eisigen Nacht ist es schön durchgefroren. Mit warmem Wasser die Gefäße vom Eis lösen, das Eis-Windlicht mit einem Teelicht bestücken und sich einfach ein bisschen Zeit nehmen zum Hinschauen.

Viel Spaß bei Ihrer Entdeckertour! Was haben Sie entdeckt?