Kressebild ansäen

Kresse gegen Frühjahrsmüdigkeit

Nun sind die kältesten Tage vorbei, und jeder hat am letzten Wochenende schon etwas Frühjahr geschnuppert; und die Vorfreude auf das bevorstehende Gartenjahr hat sich vielleicht eingestellt. Um die Wartezeit etwas zu verkürzen, habe ich in der letzten Gartenstunde vor Ostern Kresse angesät. Über das erste Grün, das aus dem winzigen Kressesamenkorn sprießt, freut sich hier Jung und Alt.

Das Aussäen eines Kressebildes ist eine motorisch anspruchsvolle Tätigkeit, was ich auch in der Gartenstunde mit dementiell erkrankten Senioren praktiziere. Mit Senioren, die schon sehr weit in Ihrer Demenz sind, säen wir gemeinsam aus und gestalten ein Kressebild, bei dem man z.B. innerhalb (oder außerhalb) einer Form (Ausstechform) oder Schablone sät, die man vorher auf das Küchenpaier gelegt hat. Da die Samen auf Küchenpapier einen guten Kontrast bilden, gelingt das auch Personen, die Beeiträchtigungen beim Sehen haben. Die Senioren sind oft selbst überrascht, wie gut ihnen dies gelingt – erfordert es doch ein gewisses Fingerspitzengefühl. Und der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Die Gartenkresse, botanisch Lepidium sativum, ist anspruchslos, deswegen einfach auf Watte oder Küchenpapier auf der Fensterbank zu ziehen. Dies erleichtert auch die Ernte, da keine Erde an der Kresse hängen bleibt. Ein Garten ist also nicht erforderlich, sie lässt sich aber auch in die kleinste Lücke im Hochbeet aussäen und schon nach einer Woche ernten. Aber warum ist eigentlich die Kresse so gesund? Lesen Sie hier weiter!

Kresse ist eine ganzjährige Vitaminquelle, sie enthält viel Vitamin C, daneben auch Kalium, Kalzium und Eisen. Sie wirkt gegen Frühjahrsmüdigkeit. Der scharfe Geschmack geht auf die Senfölglykoside zurück, die auch im Meerrettich, Radieschen oder Kapuzinerkresse enthalten sind. Dieser sekundäre Pflanzenstoff ist für die Stärkung des Immunsystems verantwortlich; er wirkt antibakteriell und schützt uns vor Erkältungskrankheiten.

Ursprünglich kommt die Kresse aus Vorder- oder Zentralasien. In der Natur kann sie 50cm hoch werden. Die Gartenkresse ist einjährig und blüht von Juni-August weiß bis rosafarben. Aus den Blüten entwickeln sich die Schoten, darin sind die Samen enthalten, die man leicht selbst gewinnen kann.

Und lecker ist es, so ein Kressebrot! Das haben wir uns natürlich zu allererst zubereitet.

Viel Spaß beim Ansäen Ihrer Kresse!