Saatgutgewinnung

Gemüse selbst vermehren leicht gemacht

Der natürliche Kreislauf z.B. der Erbse vom Säen, Wachsen und Ernten ist leicht zu ergänzen um den Schritt der Vermehrung.

Bei der Vermehrung unterscheidet man die vegetative Vermehrung (z.B. über Stecklinge, Ausläufer, etc.) und die generative Vermehrung, also über Samen.

Im letzten Beitrag habe ich erwähnt, dass man beim samenfesten Saatgut den Vorteil hat, jedes Jahr wieder eigene Samen zu gewinnen. Ich mag Bio – und zwar von Anfang an. Samenfeste Sorten sind nachbaufähig, es sind keine Hybrid-Sorten und durch das Stehen lassen von teilweise nur wenigen Pflanzen bis zur Samenbildung hat man genügend für den Eigenbedarf. Außerdem lässt sich Samen auch gut tauschen und man erhält alte Sorten.

Heute habe ich Samen zusammen mit meinem Sohn gewonnen. Er fieselt gerne diese oben gezeigten Schoten auf und holt die kleinen Samenkörner heraus. Beim Zählen hüpfen sie auch schon mal über den Küchentisch und verschwinden in der Weite des Küchenfußbodens. Naja.

Und Sie? Haben Sie die Samen erkannt? Dann lesen Sie hier weiter…

Radieschen

Richtig, es sind Radieschensamen. Bei mir steigert es die Vorfreude auf das Aussäen, wenn ich die Schoten vom Vorjahr, luftig eingepackt in einer Papiertüte, aus dem dunklen, kühlen, aber nicht feuchten Keller hervorhole und Schote für Schote öffne, um die kleinen Samenkörner rauszupellen. Man kann Sie auch in einem Kopfkissenbezug dreschen, aber ich mache es auf die langsamere Art.

Ich kann immer wieder nur staunen, dass alles für eine Pflanze in so einem kleinen, 1mm großen Kügelchen angelegt ist. Wir knacken so viel Schoten, damit es für 2-3 Reihen im Hochbeet reicht, denn unter der Gewächshaushaube im Hochbeet kann man schon mit der Aussaat beginnen.

Tomaten

Es gibt beim Säen Tricks, z.B.  Tomatensamen auf dem Küchentuch zu säen, welche das Säen für Senioren, die nicht mehr gut sehen oder die etwas Probleme mit feinmotorischen Arbeiten haben, zu erleichtern.

Dabei öffnet man die Frucht, also die Tomate und streicht die Samen auf ein Küchentuch. Ich schreibe die Sorte einfach auf das Tuch und lasse es trocknen. Im März/April, wenn es ans Säen geht, reiße ich das Küchentuch in der Gartenstunde in kleine Papierfetzen, die die Senioren gut fassen können, um sie in einen Topf mit Erde zu legen. Bisschen Erde drauf, angießen und warten bis die Saat aufgeht.

Und falls Ihnen das Auspuhlen der Samen zu mühsam ist, dann achten Sie beim Kauf darauf, dass es sich um biologisches Saatgut handelt.

Viel Spaß beim Säen!