Einfach anfangen
„Aller Anfang ist schwer“ heißt es so schön. Es ist wie beim Zeichnen – da ist diese große weiße Fläche des leeren Papiers, auf dem bitteschön gleich eine coole Zeichnung entstehen soll.
Dies hier ist übrigens auch ein Anfang. Der Anfang meines Blogs.
Also los!
Willkommen bei meinem Blog!
Darf ich mich kurz vorstellen? Ich bin Architektin und plane Gärten. Zudem bin ich auch Gartentherapeutin und arbeite mit Demenzkranken im Garten. Im Idealfall habe ich den Garten auch selbst geplant und die Betreuungskräfte geschult. Und da ich viel und gerne zeichne, biete ich auch meine Zeichenleistung an.
Oft höre ich in Workshops oder Schulungen mit Betreuungskräften „ich habe gar keine Ahnung von Garten und Pflanzen“. Einfach anfangen, sage ich dann. Ich weiß noch genau, als ich in meine neue Wohnung zog, hier in Bayern, und endlich einen kleinen Garten besaß. Meine Vormieterin hat all die schönen Rosen ausgegraben und mitgenommen. Was fange ich jetzt bloß mit diesem Acker an!?
All die Erde will bepflanzt werden. Kann ich das? Ich hab doch gar keinen grünen Daumen! Und dann – habe ich einfach angefangen.
Warum man unbedingt mit dem Gärtnern anfangen sollte, wusste schon Gertrude Jekyll, die nämlich sagte:
„Ein Garten ist ein großartiger Lehrer. Er lehrt uns Geduld und umsichtige Wachsamkeit…“
Also hier zwei kleine Übungen für alle, die sich einen leichten Einstieg mit Pflanzen wünschen (und womöglich noch keinen Garten haben):
Kräuter ernten und trocknen
In einem Garten sind die Kräuter jetzt groß genug und warten nur darauf, geerntet zu werden? Gehen Sie mit einem Senior oder einer Seniorin in den Garten, zupfen Sie Kräuter, fühlen Sie die Blätter, zerreiben Sie die Blätter etwas und riechen Sie zusammen. Düfte wecken Erinnerungen. Kennen Sie den Duft, woher kennen Sie den Duft?
Ernten Sie ein Strauß Kräuter und ein paar bunte Blüten, z.B. gelbe und orangefarbene Ringelblumen, blaue Kornblumen, rote Rosen oder lila Lavendel. Die Kräuter sollten nicht vor 10.00Uhr und nicht bei Regenwetter geerntet werden. Sie werden in dünnen Sträußchen zu nur 5-7 Zweigen (damit sie nicht schimmeln) mit einer Schnur zusammengebunden und an einen luftigen, vor Sonne und Regen geschützten Ort an eine Leine zum Trocknen aufgehängt. Hier haben wir es einfach in den Zweig des Gemeinschaftsraum gehängt.
Wenn das Laub nach 2-4 Wochen richtig schön raschelt, dann ist es vollständig durchgetrocknet.
Nun können Kräuter und Blumen weiterverarbeitet werden, z.B. zu einem fröhlich-bunten Kräutersalz.
Wenn man keinen Garten zur Verfügung hat, kann man diese einfache Übung abwandeln und mit gekauftem Rosmarin aus dem Supermarkt machen und als Farbtupfer von einer Bio-Orange die geriebene Schale nehmen.
(In einer Einrichtung ist es aus hygienischen Gründen besser, das Salz mit bereits getrockneten Kräutern herzustellen und außerdem Handschuhe zu tragen. Mit frischen Kräutern müssen die Kräuter-Salz-Mischung einige Tage offen rumstehen zum Trocknen, das birgt einige hygienische Probleme, wie Sie sich sicher denken können.)
Fröhlich-buntes Kräutersalz mit Blüten
Was man dazu braucht:
- getrocknete Kräuter, z.B. Basilikum,
- getrocknete Blüten, z.B. von Ringelblume und Kornblume nach Vorlieben,
- grobes Salz,
- evtl. elektrische Kaffeemühle,
- Glas mit Schraubdeckel oder Salzstreuer zum Abfüllen,
- Etikett.
Wie man vorgeht:
- Kräuter zerrebbeln bis man ca. 1 EL zur Verfügung hat,
- Blüten klein zupfen und hinzufügen, Menge nach Belieben,
- Alles mit 1,5 TL Salz vermischen,
- nach Bedarf in der Kaffeemühle zerkleinern,
- in ein Glas abfüllen und beschriften.
Eine andere Kräutersalzmischung ist z.B. Rosmarin-Orangen-Salz (mit geriebener Orangenschale)…
So bringt man auch im Herbst oder Winter den Sommer auf den Tisch!
Und hier noch ein Tipp fürs Gärtnern lernen:
https://de.serlo.org/nachhaltigkeit/gaertnern-alle