Kräuteressig und Kräuteröl

Die letzte Ernte im Kräuterbeet – für 2019

Um Aroma, Duft und Würze im Kräuterbeet einzufangen, gehe ich durch den sonnigen Garten und ernte Kräuter, um daraus Kräuteressig oder -öl zuzubereiten. Der Spaziergang mit Ernten geht prima mit Senioren zusammen. Es wird hier gerochen und probiert, sich dort erinnert, woher man das kennt. Ich frage meine Begleitung, was ihr denn am besten gefällt und wir ernten, um ein bisschen Sommer zu konservieren. Zuerst fällt die Auswahl auf die Kapuzinerkresse. Überhaupt sind wir erstaunt, wieviele Kräuter so spät im Jahr noch blühen. Und da mein Hochbeet eine Haube trägt, kann ich den Basilikum noch etwas länger davon überzeugen, ein paar neue Blätter zu bilden. Man trennt sich grundsätzlich nicht gerne, schon gar nicht vom Sommer und den vielen Geschmacksrichtungen im Kräuterbeet. Meistens entstehen neue Kompositionen, wie diese hier:

  • Kapuzinerkresse-Essig
  • Kräuterblüten-Öl
  • Rosmarin-Knoblauch-Öl

Und hier geht es zu den Rezepten…

Was man dazu braucht

Für die Zubereitung von Essig oder Öl mit Kräutern gilt es wie auch beim Einmachen, eine gewisse Hygiene einzuhalten, d.h. die Kräuter werden gewaschen und  „abgetrocknet“ , z.B. von den letzten Sonnenstrahlen, indem man sie auf einem Geschirrtuch ausbreitet und das Wasser abtrocknen lässt. Die Flaschen, am besten Weithalsflaschen, werden mit kochendem Wasser ausgespült. Die Kräuterstängel werden als erstes eingefüllt und müssen ganz mit der Flüssigkeit bedeckt werden, damit kein Schimmel entsteht. Man lässt die Mischung 3-4 Wochen ziehen, schüttelt sie einmal am Tag, dann wird sie abgesiebt und erneut abgefüllt (nun können es auch enghalsige Flaschen sein).

Kapuzinerkresse-Essig

Dieses Jahr wollte ich mir die Leuchtkraft und den leicht scharfen Geschmack der Kapuzinerkresse (das machen die Senfölglycoside) bewahren, deren Blüten den Sommersalat so richtig appetitlich aussehen lassen. Und da das Auge bekanntlich mitisst, hat es mich sehr gefreut, dass sie sogar ihre herrliche Blütenfarbe an den Essig hergegeben hat. Somit ist ein wunderschön orangefarbener Salatessig entstanden ist. Geschmacklich mit Weinessig etwas zu viel Säure für meinen Geschmack. Na, da muss das Salatdressing etwas mehr Honig erhalten, um die Säure auszugleichen. Dann schmeckt er schon, der Salat.

0,5l Wein- oder Apfelessig

3-4 Ranken Kapuzinerkresse mit Blüten

1 Weithalsflasche 0,5l

Sieb

1 Flasche zum Abfüllen

Kräuterblüten-Öl

Die zweite Variante ist ein Öl mit den letzten Kräuterblütenstängel dieses Jahres. Diese sind Salbei, Basilikum, Rosmarin und Lavendel oder was der Garten sonst noch so hergibt. Eine intensive Explosion auf der Zunge, da mir etwas zu viel Lavendelrispen untergekommen sind. Aber schön sah es aus!

0,5l Sonnenblumenöl

Mehrere Zweige von Kräutern (mit Blüten)

1 Weithalsflasche 0,5l

Sieb

1 Flasche zum Abfüllen

Rosmarin-Knoblauch-Öl

Als dritten Versuch habe ich ein Rosmarin-Knoblauch-Öl hergestellt, das besonders attraktiv aussieht, da ein Holzspieß abwechselnd Knoblauch und Paprika trägt und es wirklich schon ein Augenschmaus ist. Und es schmeckt mindestens so gut wie es aussieht – lecker, z.B. für Ofenkartoffeln, zum Anbraten von Kürbis oder für Marinaden.

0,5l Olivenöl

1 Schaschlikspieß

3-4 Knoblauchzehen, geschält und halbiert

1/4 Paprika in Stücken

2-3 Stängel Rosmarin

1 Weithalsflasche 0,5l

Sieb

1 Flasche zum Abfüllen

 

Und ab sofort kann auch ein Wintersalat herrlich nach Sommer schmecken.

In diesem Sinne: Guten Appetit und „Viel Spaß mit den Kräutern“!